Bergtour Rotwand-Hochmiesing – Juli 2018

08.07.2018 / Geitau-Rotwand-Hochmiesing-Taubenstein

Im Nachhinein betrachtet, hätten wir die Gipfelbesichtigungen wohl in umgekehrter Reihenfolge machen sollen, doch hinterher ist man immer schlauer.
Als wir in Geitau am Morgen los sind, sah es noch so aus, als würde der Himmel bald aufreißen, aber genauso schnell wie der Hochmiesing in Erscheinung getreten ist, war er auch schon wieder von der Bildfläche verschwunden.  


Über die Schellenberg-Alm haben wir schon mal die ersten Höhenmeter gemacht und uns danach am Soinsee eine kleine Verschnaufpause gegönnt. Hoch- und Dürrmiesing und auch die Rotwand waren von hier nun nicht mehr zu übersehen, allerdings die Ruchenköpfe haben mir besonders imponiert. Ob man dort wohl hinauf kommt? Wir werden es in der kommenden Saison gewiss testen, was machbar ist und was nicht. Das Jagdfieber hat mich jedenfalls gepackt.

Doch heute ließen wir sie links liegen und sind weiter über die Großtiefentalalm an der Nebelwand vorbei zur Rotwand aufgestiegen. 

Nun ist es inzwischen ja nix Neues, dass wir auf diesem Berg immer etwas vom Pech verfolgt werden. Aber selbst wenn die Aussicht nicht so großartig war, hatte das ganze Szenario doch etwas Mystisches.

Ich fühlte mich teilweise an die Karstfelsen in der Trockenen Halong-Bucht in Vietnam erinnert.


Eigentlich wollten wir an der Rotwand direkt über die Nordflanke in den Miesingsattel absteigen. Doch die Tage zuvor hatte es viel geregnet, und so wäre es ein riskantes Unterfangen geworden, an den glitschigen Felsen nach unten zu kraxeln. Vielleicht hätte man das andersherum wagen können, aber sicher nicht bergab.
So mussten wir eben wieder ein Stück auf gleichem Weg zurück, um uns an der Nebelwand und unterhalb der Nordflanke der Rotwand zum Sattel voranzutasten. Auch jetzt war uns wieder klar, dass wir im Winter hier drunter nicht entlang sollten. 

Während es nun relativ entspannt zum Hochmiesing hinauf ging, hatten wir noch einmal einen super Ausblick auf die Rotwand. Inzwischen wurde es dort oben deutlich betriebsamer.

Wir hingegen haben den Gipfel wieder einmal fast für uns alleine in Anspruch genommen, und auch wenn kein ungetrübter Sonnenschein vorherrschte, konnten wir dennoch auf den Aiplspitz in Nordosten schauen, im Osten auf den Wendelstein und im Süden auf den Soinsee.

Bereit wieder abzusteigen, vom Hochmiesing zum Sattel zur Kleintiefentalalm, an welcher wir uns über einen kleinen Steig hangwärts zum Taubenstein wieder nach oben gearbeitet haben.

Den felsigen Gipfel hinauf war schon ein klein wenig mehr Kraxelei angesagt. Noch ein letztes Mal konnten wir zurück auf den Miesing und zur Rotwand schauen, während unsere Blicke in Richtung Spitzingsee den Jägerkamp und dahinter den Brecherspitz streiften. 


Nach einer kleinen Einkehr am Taubensteinhaus war es dann an der Zeit, den Heimweg anzutreten, und so ging es schließlich unter den steilen Westhängen des Hochmiesings auf der einen, und dem Aiplspitz auf der anderen Seite, nach Geitau zurück.

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