Bergtour Demeljoch-Zotenjoch – Juli 2018

Wir sind überzeugte Freunde des systematischen Abklapperns. Der Vorteil ist, so lernt man seine Umgebung am besten kennen, weiß stets welche Berge man um sich herum sieht und auch, wo man als nächstes hin möchte. Allerdings hat es den Nachteil, dass es so wohl noch Jahre dauern wird, bis wir irgendwann einmal bei den Drei Zinnen in den Sextner Dolomiten ankommen. 

Schon von der Isarbrücke in Lenggries aus starrt uns das Demeljoch unaufhörlich an. Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich es bis zu dem Tag als wir es schließlich erkundet haben, für den Juifen hielt. Das kann mir zukünftig natürlich nicht mehr passieren, denn jedes Mal, wenn ich jetzt auf der Brücke stehe, denke ich an unsere schöne Tour.

14.07.2018 / Hühnerberg-Dürrenbergjoch-Demeljoch-Zotenjoch

Vom Walchental am Sylvensteinsee ging es zunächst über die Klamm hinweg und danach gleich ordentlich steil durch den Wald bis zur Kirchmair-Hochalm.

Ab da hatten wir eine grandiose Aussicht auf den Juifen und die 3 Ziel-Gipfel stets vor unseren Augen. Deren kargen Nordwände sind wirklich sehr imposant, und wir waren gespannt, wie der Weg darüber wohl verlaufen wird.


Zunächst kamen wir aber erst einmal über den Hühnerberg und mussten danach einen recht abschüssigen Hang queren. Auch hier wurde uns wieder einmal bewusst, dass diese Stelle im Winter äußerst ungemütlich werden könnte.

Jetzt hatten wir aber erst einmal ganz andere Sorgen. Das versprochene gute Wetter wollte nicht so recht eintreten, stattdessen zogen immer mehr dunkle Wolken auf, und es begann sogar noch zu regnen. Ich meinte zu Flo, dass Gewitter aber gewiss nicht gemeldet war, und so gingen wir trotzdem weiter.
Die einzige Wanderin, der wir am Morgen begegnet sind, hatte sich aber fürs Umdrehen entschieden, da es ihr nicht geheuer war, und sie sich klamottentechnisch auch nicht auf Niederschläge eingestellt hatte.
Ehrlich gesagt, haben wir uns ein wenig gewundert, dass man so schlecht ausgestattet am Berg ausrückt, wo doch allgemein bekannt ist, dass sich die Verhältnisse dort schnell mal ändern können. Wir waren aber wieder einmal froh um unsere Ausrüstung und noch mehr, als der Regen wieder nachließ und etwas später sogar die Sonne doch noch zum Vorschein kam.

Bald darauf erreichten wir nun das Dürrenbergjoch, von wo aus wir noch einmal auf den vorausgegangenen Wegverlauf zurück blicken konnten.

Auf dem nächsten Abschnitt sollte man allerdings schon etwas schwindelfreier sein; wenn auch nicht schwierig, aber die ausgesetzten Stellen durch die Latschen und direkt übers Gradl wurden schon mehr. 

Wenn das Demeljoch nun auch zum Greifen nah wirkte, zog sich der Weg dorthin doch deutlich länger als gedacht,

dafür gab es dann eine ordentliche Gipfel-Brotzeit und ein Panorama vom Feinsten – unübersehbar natürlich auch wieder der Schafreiter.


Besonders neugierig waren wir auf die Querung zum Zotenjoch hinüber. Auf keiner Karte ist einen Weg dorthin eingezeichnet, aber wir wussten aus verlässlicher Quelle, dass man hinüber gehen kann. So dachten wir uns: “Wenn der das kann, dann ist es uns nicht unmöglich.”

Nur musste man erst einmal wissen wo. Wie beschrieben sind wir also am Demeljoch wieder ein paar Meter hinab und dann südlich die latschenfreien Gasse am Rücken weglos über lauter Geröll hinab.


Im Anschluss galt es, über eine freie Fläche wieder den Südhang des Zotenjochs nach oben zu gelangen, ohne dabei den Latschen zu nah zu kommen, hinter denen der Abgrund gähnt. Hört sich schwieriger an als es war, vorausgesetzt man besitzt etwas Grundkondition. Trotzdem waren wir stolz, als wir nun auch auf diesem Gipfel standen. Ich bin mir sicher, dass man von keiner anderen Position aus einen so guten Blick auf das Demeljoch hat.


Etwas müßig war, dass wir nun genau dasselbe wieder Retour gehen mussten, aber dafür konnten wir noch einmal alles aus einer anderen Perspektive und inzwischen auch bei schönem Wetter genießen.

Nach 9 Stunden waren wir wieder beim Auto und ich fast schon so etwas wie ausgelastet für heute. 😉

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