Bergtour Schildenstein-Blauberge – Juli 2018

18.07.2018 / Wolfsschlucht-Schildenstein-Blauberge-Halserspitz

Um den Blaubergkamm abzuwandern, hatten wir uns einen ganz besonders schönen Zustieg ausgesucht. Von Wildbad Kreuth aus ging es zunächst auf asphaltiertem Weg und später auf einem kleinen Pfad entlang der Felsweißach hinein in die Wolfsschlucht.

Doch bevor wir gen Predigtstuhl aufsteigen wollten, sind wir noch kurz links in einen leicht zu übersehenden Seitenarm eingeschwenkt, um der Kleinen Wolfsschlucht einen Besuch abzustatten.

So schön es auch an diesem idyllischen Örtchen war, mochten wir uns hier dennoch nicht allzu lange aufhalten, damit wir auch weiterhin die Ersten bleiben, gerade wenn es darum geht, über die Große Wolfschlucht hinaufzuklettern. 
Endlich dort angekommen, ging es rechts vom Wasserfall teilweise am Drahtseil über Felsenplatten nach oben. Ab und an galt es auch, schrofige und exponierte Stellen zu überwinden. Doch die Aussicht hinab in die Schlucht und auf die schroffen Felswände war einfach gigantisch.

Als wir den Sattel erreicht hatten, gab es erst einmal eine kurze Brotzeit,

dann bogen wir allerdings erst nach rechts ab, um über einen kleinen Umweg den Schildenstein zu erklimmen, wo nun doch mehr Kraxelei gefragt war, als anfangs vermutet. Obenauf konnten wir sehr gut den kompletten Wegverlauf über den Blaubergkamm einsehen, und auch der Guffert, die Unnütze und die Seekarspitze waren nun ziemlich präsent.


Um zum Kamm zu kommen, mussten wir nun erst einmal zurück bis zum Sattel. Zum Glück blieb der befürchtete Andrang aus, nur ein einzelner Trekker machte uns seine Aufwartung, zog dann aber in entgegen gesetzte Richtung ab.

Auf dem Predigtstuhl tummelte sich jede Menge Getier, an dem ich wieder einmal nur unschwer vorbei kam, um sie zu liebkosen. Zum Glück haben sie ihre dicken Hintern aber hier unten ausgebreitet, den auf dem schmalen Grad wäre es sonst eng für uns alle geworden.

So klapperten wir nach und nach alle Gipfel ab, die da wären: Wichtlplatte, Blaubergschneid, Blaubergkopf, Karspitze – bis wir schließlich den Halserspitz erreichten. Dabei wurde mehrmals von Deutschland nach Österreich und zurück gewechselt, denn der Kamm befindet sich genau auf der Grenzlinie.


Der Abstieg hatte es noch einmal in sich. Teilweise ging es an der Nordflanke ganz schön steil über sandiges und schrofiges Gelände hinab, und wem das noch nicht reicht, der übersieht mal dezent den ein oder anderen Wegweiser und kraxelt direkt am Fels nach unten.

Nach der letzten Schuttreiße wurde es dann aber auch hier wieder entspannter, und so kamen wir über kleine Waldwege an der Wenigberghütte vorbei

bis hinunter ins Tal zur Siebenhüttenalm, wo wir uns tatsächlich auch mal ein Bier zum Abschluss gegönnt haben. Doch wer die Einsamkeit gewohnt ist, wird hier nicht glücklich. Also haben wir schnell das Glas geleert, um den Endspurt einzuläuten.

Und wenn man gar nicht mehr damit rechnet, weiß man plötzlich auch, wozu man immer sein 1. Hilfe-Set am Mann hat. Steine gehören einfach nicht an den Kopf – zum Glück war es keiner von den unseren.

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