Bergtour “6-Gipfel” – Oktober 2017

14.10.2017 / Geierstein-Fockenstein-Ochsenkamp-Auerkamp-Spitzkamp-Seekar

Auch wenn der Tag durch ein sehr trauriges Ereignis überschattet werden sollte, war diese Herbsttour eine unserer schönsten in dem Jahr. 
Als erstes haben wir am frühen Morgen gleich den Geierstein erklommen. Während sich anfänglich ein kleiner Pfad langsam über den laubreichen Waldboden nach oben schlängelte, wurde es zunehmend felsiger und aussichtsreicher. So konnten wir nicht nur aufs Brauneck schauen, sondern sogar bis hin zur Birkkarspitze – dem höchsten Berg des Karwendels. 

Dass man im Gipfelbereich hin und wieder auch einmal die Hände einsetzen durfte, so etwas kommt mir immer gelegen. Außerdem ist diese Geländeform nahezu ein Garant dafür, dass man wenigstens einmal von “E-” und sonstigen Bikern verschont bleibt.

Aber auch so herrscht auf diesem Berg zum Glück nicht so ein Zugang, fehlt es doch an Hütte & Co und war auch noch recht früh. Für uns jedoch genau richtig, hatten wir doch noch einen vollen Stundenplan, und so sind wir nun weiter zum Fockenstein.


Dass man bei einer Mehr-Gipfel-Tour des Öfteren auf- und absteigen muss, erklärt sich wohl von selbst. Also ging es auf der anderen Seite vom Geierstein wieder einige Meter steil hinab.

Unterhalb der Nordwand wurde es ein wenig enger, doch nach und nach breitete sich der Weg weiter aus, um kurz vorm Fockenstein die Ausmaße einer Autobahn anzunehmen. Doch so betriebsam es hier oft zugeht, scheint es das wohl auch zu brauchen.
Am Gipfelaufbau wurde es endlich wieder versöhnlicher, durfte man doch abermals ein wenig kraxeln,

und mit jedem gewonnenen Höhenmeter rückte sowohl der Tegernsee als auch das Isartal immer mehr ins Blickfeld. Auch unseren weiteren Wegverlauf – über die Kampen bis zum Seekar – konnten wir schon ausmachen.


Zu viel Betriebsamkeit ist unser ärgster Feind, darum waren wir wohl auch wieder schneller weg als was wir auf der Bildfläche erschienen sind. Auch wenn es im Normalfall eher ein Umweg ist und wir gar nicht im Sinn hatten, einzukehren, sind wir im Osten in Richtung Aueralm abgestiegen. Der Pfad auf dieser Seite den Berg hinab ist wunderschön, und so mussten wir auch kein Wegstück doppelt machen.

An der Neuhüttenalm, die gefühlt 24/7 der Sonne ausgesetzt ist, konnten wir noch einmal einen Blick auf den Fockenstein werfen, dann ging es noch ein weiteres Stück bergab zum Hirschtalsattel.

Aber bevor man sich zu früh gefreut hätte, durften wir auch schon gleich wieder zum Ochsenkamp – den ersten der 3 Kampen – aufsteigen. 
Inzwischen wissen wir, wie sehr sich die Latschen in der Sonne aufheizen können. Nun fast zur Mittagszeit wähnten wir uns stellenweise in einem Backofen und hatten am Gipfel keinerlei Scheu, blank zu ziehen.

Es war aber auch ein herrliches Wetter, und so gönnten wir uns neben einer Brotzeit noch ein wenig mehr Zeit als üblich, um die schöne Aussicht auf den Hirschberg, Roß- und Buchstein und natürlich auch die anderen Kampen zu genießen und danach sogar noch ein wenig in der Sonne zu braten. So etwas hat bei uns wirklich Seltenheitsfaktor.


Doch euch gönne ich hingegen keine Ruhe, und es geht auch gleich weiter – erst zum kreuzlosen Auerkamp, dann zum Spitzkamp. 

Ich wusste vorher gar nicht wie ausgesetzt es hier stellenweise zugeht. Damals war das für mich noch ein kleines Problem, aber man wächst ja bekanntlich mit seinen Aufgaben, und so fing es mir immer mehr an, Spaß zu machen, an exponierten Stellen herumzukraxeln.


Zum letzten Gipfel ging es über den pickeligen Grasrücken des Brandkopfs und schließlich auf dem Grünen Teppich des Seekars höchstpersönlich zum Kreuz hinauf. Man muss einfach nur ausreichend spät dran sein, dann hat man selbst an diesem gefragten Berg seine Ruhe. Strike!!!

Noch einmal ließen wir unsere Blicke in weite Ferne schweifen,

dann hieß es, bis zur Alm hinab, um noch einen kleinen Zwischenstopp an der Lenggrieser Hütte einlegen. Die Durachs wissen wirklich, wie man Linsen zubereitet. Doch will ich das mal lieber nicht zu laut sagen. 😉


Es war eine richtige Entscheidung, für den Abstieg den Grasleitensteig zu wählen. Hingegen zum Sulzer Steig kann man hier immer wieder einmal zwischen den Bäumen ins Tal schauen. Und gerade im Herbst hat das seinen ganz besonderen Reiz, noch die letzten Sonnenstrahlen auszukosten und zu sehen, wie sie alles in ein goldenes Licht tauchen, auch wenn man dafür erst mit Einbruch der Dunkelheit daheim ankommt.

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